Noch spektakulärer als die zweidimensionale heliometrische Ausrichtung unserer Pfarrkirche ist das sich daraus ergebende jährlich wiederholende dreidimensionale Lichtphänomen zum Frühlings- und Herbstanfang.
Die Bilder der nachfolgenden Dia-Schau wurden am Frühlingsanfang (20. März 2019) aufgenommen.
16:55 Uhr: Das Schauspiel beginnt
Die beiden kreisrunden Fenster neben der Orgel werden zu Scheinwerfern. Im Verlauf einer Stunde illuminieren die Lichtpunkte signifikante Elemente am Hochaltar.
Vorhang auf!
Die beiden Vorhang(lauseb)engel „Max und Moritz“ ziehen quasi den Bühnenvorhang am Hochaltar auf: Das heilige Schauspiel beginnt! Der Kreuzabnahmealtar sowie der Tabernakel erstrahlen.
17:04 Uhr: 1. Akt
Das Allerheiligste Sakrament des Altares im Tabernakel erstrahlt
17:26 Uhr: 2. Akt
Die Kirchenpatrone Bischof St. Erasmus links und Diakon Stephanus rechts erleuchten
17:48 Uhr: 3. Akt
Der Erzengel Gabriel lächelt uns leuchtend an, sein Zeigefinger zeigt uns an, dass wir hier genau richtig sind. Wir blicken direkt in das lebendige Auge Gottes. Wir werden still und kommunizieren!
17:54 Uhr: 3. Akt
Die vergoldeten parabolförmigen Wolken um das Auge Gottes reflektieren das Sonnenlicht nach oben. Das Deckenfresko im Hochaltar „Die Pfingstpredigt des Apostels Petrus“ beginnt zu glühen!!!
18:00 Uhr: 4. Akt
Der Kleine Putto rechts oben am Hochaltar winkt mit einem Blumenzweig zum Abschied und lädt ein zum nächsten Mal in einem halben Jahr! „Ende des Lichtspiels“
Die Heliometrie
Die nachfolgenden Bilder erklären, warum es genau zur Tag-und Nachtgleiche zu diesem spektakulären Phänomen kommt.
Die Achse der Pfarrkirche ist um ca. 10° nördlich aus der Ostung gedreht, d.h. die Kirche hat eine sogenannte heliometrische Ausrichtung nach der Sonne.
Quelle; Landesamt für Denkmalpflege, München 1936, Grundriss Pfarrkirche Geiselhöring
Die Sonnenhöhe und Sonnenrichtung am Frühlingsanfang „Tag- und Nachtgleiche“ – 3D
Die Sonnenhöhe und Sonnenrichtung am Frühlingsanfang „Tag- und Nachtgleiche“ – 3D