Gemälde vom Bauherrn HH Pfarrer Georg Ignaz Zinkl
* 27. September 1726
+ 23. Januar 1771
(Das Bild hängt derzeit im Kopierraum des Pfarrhofes)
HH Pfarrer Georg Ignaz Zinkl haben wir unsere geniale Pfarrkirche und natürlich auch das „Theatrum Sacrum“ (lat. für „Heiliges Theater“), das „Lichtspiel im Gotteshaus“ zu verdanken.
Er gab den Auftrag zum Neubau der Kirche. Diese wurde in der Zeit zwischen 1760 und 1764 nach seinen Plänen auf den Grundmauern der gotischen Vorgängerkirche errichtet.
Er richtete sie nicht nur nach der Sonne aus, nämlich dem Sonnenaufgang am 6. April, dem häufigsten Datum für den Ostersonntag, sondern damit auch exakt nach dem auferstandenen Jesus.
Unsere Kirche ist somit nicht nur geostet, sondern im Wortsinne ge-ostert!
Die feierliche Konsekration, also die Einweihung, fand am 30. September 1764 stand. Pfarrer Zinkl überlebte sein Bauwerk leider nur sieben Jahre.
Er starb 1771 viel zu früh im Alter von erst 44 Jahren.
Woran er starb ist nicht überliefert.
Wofür er lebte wissen wir – dank seiner Zeitgenossen – und der Inschrift auf seiner Grabtafel:
Er war
Indefessus in Cura — Unermüdlich in der Seelsorge
Zelosus in Cathedra — Eifrig auf der Kanzel
Beneficus in Vita — Wohltätig im Leben
Wir feierten am 23. Januar 2021 in Dankbarkeit seinen 250. Todestag und begehen am 27. September 2026 seinen 300. Geburtstag.
„Unsere Kirche ist ein begehbares Nachschlagewerk der Frohen Botschaft
mit dem Ziel uns zu Frohen Botschaftern zu machen!“
Vergelt’s Gott, lieber Pfarrer Ignaz Zinkl, das hast Du gut gemacht!
Grabtafel Pfarrer Georg Ignaz Zinkl
(Eingang Hochaltar an der Säule zur Sakristei)
Übersetzung der lateinischen Inschrift
* Dr. theol. mit Lehrbefugnis
Transkription der Inschrift
Unsere Pfarrkirche St. Peter und Erasmus ist nach Osten ausgerichtet. Dabei ist sie aber nicht exakt geostet (= Ausrichtung der Längsachse exakt in Ost-West-Richtung), sondern um ca. 10 Grad nach Ost zu Nord gedreht. Ermittelt habe ich diesen Winkel auf folgende Weise:
- Zeichnerisch und rechnerisch mit dem Grundriss der Pfarrkirche, einem Dokument vom Landesamt für Denkmalpflege aus dem Jahr 1936. Ein in den Nordpfeil eingezeichnetes rechtwinkeliges Dreieck ergibt – mit wirklich nicht zu überschätzender Genauigkeit – einen Wert für den Winkel von ca. 10 Grad. [Bild 1]
- Mittels dem Internetwerkzeug „www.sonnenverlauf.de“, anhand eines parallelen Abgleiches der Firstrichtung des Kirchendaches mit der Sonnenrichtung zum Sonnenaufgang am 06. April 2025 (Wert ca. 10,7 Grad). [Bild 2]
- Durch eine Winkelmessung mit dem Bayernatlas (Wert ca. 10,0 Grad). [Bild 3]
Der ermittelte Wert ist natürlich mit der dem jeweiligen Verfahren entsprechenden (Un)Genauigkeit zu betrachten! Aber SO wichtig ist der WERT eigentlich gar nicht. Viel interessanter ist die Ausrichtung des Kirchenschiffes, die sich dadurch in Bezug auf Sonnenstand und Sonnenverlauf ergibt.
Wenn meine Untersuchungen stimmen („www.sonnenverlauf.de“), dann zeigt die Längsachse unserer Pfarrkirche nämlich exakt auf den Zeitpunkt des Sonnenaufganges um 06:37 Uhr (MESZ) am 6. April eines jeden Jahres. [Bild 2].
In Fachkreisen spricht man in diesem Zusammenhang von einer heliometrischen Ausrichtung, also von einer gezielten Orientierung nach dem Sonnenstand. So weit, so unspektakulär.
Was ist nun das Besondere am 6. April?
Ich habe das Datum des Ostersonntags für die Vergangenheit seit Christi Geburt, also die Jahre 1 bis 2000, berechnet und dabei vereinfachend angenommen, dass der Gregorianische Kalender von 1582 für den ganzen Zeitraum gilt!
Der Ostersonntag ist ein beweglicher Feiertag, dessen Termine zwischen dem 22. März und dem 25. April fallen.
Meine Feststellung:
Der 6. April ist MIT DAS HÄUFIGSTE DATUM FÜR DEN OSTERSONNTAG und zwar in dem Zeitraum Jahr 1 – Jahr 2000 genau 77 Mal. Auch für den 5. April und den 16. April ergibt sich eine Häufigkeit von 77 Mal. [Bild 4]
Erweitert man nun den Betrachtungszeitraum für die Berechnung der Ostersonntagshäufigkeit noch um 8.000 Jahre in die Zukunft, also vom Jahr 1 bis zum Jahr 10.000, so ergibt sich ein klares Ergebnis:
Der 6. April ist EINDEUTIG DAS HÄUFIGSTE DATUM FÜR DEN OSTERSONNTAG und zwar genau 378 Mal. [Bild 4]